Historisches:
Rückblick, „mein Freund und Helfer“ und ich
Die verschiedenen Diskussionen zur Polizei, die allenthalben stattfinden, haben mich auf die Idee kommen lassen, einmal darüber nachzudenken, wie ich im Laufe meines Lebens die Polizei erlebt habe. Ich will chronologisch die „wichtigsten Begegnungen“ schildern.
Die erste Begegnung erinnere ich, da war ich junger Gymnasiast und lebte in Kassel bei Oma und Tante. Das Fussballspiel konnte noch auf der Straße stattfinden, ich hatte einen ledernen Handball, der sich aber auch zum Fußballspiel eignete. Wenn keine Wäsche aufgehängt war, dann nutzten wir die Wiese zwischen einigen Wohnblöcken vor der Wohnung eines Klassenkameraden. Die meisten Leute waren zur Arbeit abwesend und wir konnten nahezu ungestört kicken, die Teppichstange war unser Tor. Wenn dort aber Wäsche hing, wurden wir vertrieben. Dann blieb der Grünstreifen zwischen den Richtungsfahrbahnen, sofern nicht auf den benachbarten Parkplätzen die Schätzchen der Anwohner, die hart ersparten Autos parkten. Dann blieb nur die Nachbarstraße vor einem unbebauten Grundstück. Leider bewohnte das Nachbargrundstück ein griesgrämiger, alter Mann. Der fühlte sich schon vom klatschenden Ballgeräusch gestört. Doch wehe, der Ball geriet auf sein Grundstück, was mit meinem Ball dann einmal passierte. Er teilte mir mit, ich könne den Ball auf der Polizeiwache abholen. Nach einiger Überwindung beichtete ich meiner Tante das Missgeschick, Sie nahm es locker und ging mit mir zur Polizeistation. Ich rechnete mindestens mit einer Moralpredigt der Polizisten, doch der Beamte hatte sich wohl über den Bringer des Balls geärgert, er versicherte meiner Tante, dass er die ganze Angelegenheit für einen großen Unsinn halte und übergab mir den Ball ohne Umschweife. Ich glaube, er empfahl mir, die Straße etwas weiter abwärts zum Fußballspiel zu nutzen.
Etwa zur gleichen Zeit, ich war wohl in der siebten Klasse, bekamen wir in der Schule Besuch von einem Verkehrspolizisten. Er erklärte uns die Grundregeln im Straßenverkehr mit besonderem
Bezug zu einem Fußgängerübergang. Wir wurden zu Schülerlotsen ausgebildet und haben dann zunächst unter seiner Aufsicht und nachher selbstständig den Übergang an der nahegelegenen
Straßenbahnhaltestelle gesichert. Wir erhielten weiße Schirmmützen mit dem Emblem der Straßenwacht, weiße Koppel-Gürtel und eine Signalkelle. Für Regenwetter gab es noch eine weiße
Jacke ähnlich den weißen Mänteln, die Verkehrspolizisten trugen, wenn sie den Verkehr regelten. Hatten wir Dienst, dann mussten wir eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn am Übergang
erscheinen, meist waren wir zu dritt oder zu viert, etwa eine viertel Stunde nach Unterrichtsbeginn beendeten wir unseren Dienst.
Zwei andere „Berührungen“ betrafen nicht mich selbst. Klassenkameraden hatten ein altes Moped wieder fahrbar gemacht und befanden sich auf Testfahrt natürlich ohne Versicherungsschild. Sie
wurden von der Polizei entdeckt, konnten aber unter Benutzung eines engen Fußweges dem Zugriff entkommen. Mitten im Schuljahr bekamen wir einen neuen Klassenkameraden. Er hatte einer
„Jugendbande“ angehört, die Automaten geknackt hatte. Er war wohl nur nachrangig beteiligt, musste sein Gymnasium verlassen und erhielt bei uns „eine zweite Chance“. Er integrierte sich sehr
gut in unsere Klasse und machte mit uns zusammen Abitur. Der Vater eines Klassenkameraden war Polizist. Er wusste, wo im Kasseler Wald Weihnachtsbäume entnommen werden durften. Mit ihm zusammen haben wir mehrmals für die Schule Weihnachtsbäume geholt.
In diesem Sinne… Weitere Geschichten werden folgen…
Jubiläen und Merkwürdigkeiten November:
02.11.1970
Pierre Veyron stirbt 67-jährig. Zwischen 1933 und 1953 ist der Franzose als Rennfahrer aktiv (Bugatti). Nach ihm wird der moderne Bugatti benannt.
03.11.1945
Gerhard „Gerd“ Müller, der „Bomber“ wird in Nördlingen geboren. Heute ist er als Dementer ein Pflegefall.
06.11.1870
Karl Janisch wird in Berlin geboren. Der Maschinenbauingenieur und Baumeister verlässt den Staatsdienst und wird bei Siemens verantwortlich für die Industriebauten. Er baut für Siemens die
erste nach dem Wind drehbare Luftschiffhalle, die nach dem ersten Weltkrieg abgebrochen werden muss. Ab 1915 errichtet er für die Bayerischen Stickstoffwerke in Priesteritz (Ortsteil von
Wittenberg) ein Stickstoffwerk zur Düngemittelerzeugung. Eine Werkssiedlung und Sozialbauten folgen, die bis heute nutzbar sind. Nach Ausbombung und Flucht stirbt Karl Janisch 1946 nahe Osnabrück.
08.11.1895
Wilhelm Konrad Röntgen entdeckt die Röntgenstrahlung.
09.11.1970
Charles de Gaulle stirbt 80-jährig.
11.11.1895
Gustav Langenscheidt stirbt in Berlin, er wird 63 Jahre alt. Der Sprachlehrer und Verleger gibt zusammen mit Charles Toussaint Unterrichtsbriefe zum selbst Erlernen der französischen Sprache
heraus. Später folgen Unterrichtsbriefe für Englisch.
12.11.1895
Mit dem Automobile Club de France wird der erste Automobilklub der Welt gegründet. 1898 richtet der AFC den ersten Pariser Automobilsalon aus.
14.11.1920
Cato Bontjes van Beek wird in Bremen geboren, die Widerstandskämpferin wird am 05.08.1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Ihr Bruder ist mit Helmut Schmidt befreundet.
14.11.1945
Bitburg und Merzig werden Luxemburger Besatzungszone.
15.11.1970
Königin Juliana weiht einen Teil des „Deltawerks“ ein, den niederländischen Schutzdamm gegen Sturmfluten.
16.11.1920
Die Queensland and Northern Territories Aerial Services (QUANTAS) wird gegründet (australische Fluggesellschaft).
17.11.1920
Ellis Kaut wird in Stuttgart geboren, sie stirbt 95-jährig in Fürstenfeldbruck. Sie ist die „Mutter“ vom Pumuckel.
17.11.1970
Douglas C. Engelbart erhält ein Patent auf die Computermaus.
17.11.1970
Lunachod 1 ist das erste ferngesteuerte Fahrzeug auf dem Mond und damit der erste Rover überhaupt auf einem fremden Himmelskörper.
20.11.1945
Beginn der Nürnberger Prozesse.
21.11.1945
320000 Arbeiter beginnen einen Streik gegen General Motors. Sie verlangen eine 30%-ige Erhöhung der Löhne.
27.11.1870
Bismarck formuliert auch für Bayerns Ludwig II den Brief, in dem die deutschen Fürsten Wilhelm I in Preußen die deutsche Kaiserkrone anbieten. Baden, Bayern, Sachsen und Württemberg haben Sonderrechte im zukünftigen Kaiserreich.
27.11.1895
Von Chicago nach Evanston findet an Thanksgiving Day das erste US-Autorennen statt. Die Zeitung Chicago Times-Herald sponsert das Rennen.
27.11.1945
Die Hilfsorganisation CARE wird in Washington gegründet.
28.11.1870
Georg Klingenberg wird in Hamburg geboren, er stirbt 55-jährig in Berlin. Er entwickelt für die NAG – eine AEG-Tochter – den K-Wagen 1901. Er widmet sich später bei der AEG dem Kraftwerksbau (70 Kraftwerke weltweit).
29.11.1945
Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgreen wird veröffentlicht.
29.11.1970
Der erste Tatort wird von der ARD ausgestrahlt (Titel: Taxi nach Leipzig).
30.11.1945
Die Sowjetunion akzeptiert drei Luftkorridore nach Westberlin.
30.11.1945
Währungsreform in Österreich, statt Reichsmark jetzt wieder Schilling, die neuen Banknoten sind in
den USA gedruckt. Mitfahrt in einem modernen Audi S3 Ich hatte Gelegenheit als Beifahrer ein „modernes“ Auto zu beobachten. Ich wurde auf einer Urlaubsreise von einer begeisterten Autofahrerin mitgenommen, die dieses Auto als Leasing-Auto von ihrem Arbeitgeber zur Verfügung erhält. Sie hatte bislang das Vorgängermodell und beschwerte sich während der Fahrt hin und wieder, dass ihr Auto „zu viel denkt“. Soll heißen, das Auto mischt sich in Fahrzustände ein, die anders verlaufen sollen. Ich habe es nicht ganz begriffen, wann und wieso, bei kurzen Stopps zum Studium der Karte hat das Auto wohl verstanden „Anhalten und Aussteigen“ und der Motor wurde abgestellt. Dann musste die Fahrertür kurz geöffnet und wieder geschlossen werden… und schon ging es weiter – halleluja! Nach meinem Empfinden hielt sich das Auto bei „automatischer Fahrt“ zu weit nach links, ich hatte immer Angst, dass die Fahrspur nach links verlassen wird. Dagegen war die Fahrt angenehm auf der Landstraße, wenn ein vorausfahrender „Pilot“ gefunden wurde, dem man „unauffällig“ folgen konnte. Dann war die Weiterfahrt sehr entspannend. Ich hatte die Aufgabe, besondere Fahrstraßen zu finden, wozu ich mein Kartenmaterial dabei hatte. Es gab dann Konflikte mit der Fahrerin, die das Navi des Autos eingeschaltet ließ, wenn das Navi
„links“ sagte und ich auf „rechts“ bestand. Ich kam dann endlich auf den „Fehler“ im System: Das Navi dreht das Bild immer so, dass man scheinbar immer von unten nach oben fährt. Nun hatten wir viele Nebenstraßen, bei denen wir quasi im Kreis gefahren sind. Ich habe meine Karte nie gedreht. Wenn das Navi dann bei 180 Grad war, dann waren „links“ und „rechts“ vertauscht. Wir haben dann „kritische“ Touren auf der Karte vorbereitet und das Navi den Rest machen lassen.
Carsten, wir sehen uns in Pentenried…